Methodik
Psychoanalyse
Die Psychoanalyse geht davon aus, dass dem Menschen die meisten seiner handlungs- und erlebnisbestimmenden Motivationen nicht unmittelbar bewusst sind, sondern dass sie üblicherweise ausgeblendet bleiben – Produktwerbung macht sich diesen Umstand beispielsweise erfolgreich zunutze. Abgesehen von derlei Fallstricken ist es für das Individuum im Alltag jedoch praktisch und sinnvoll, wenn etwa unwichtige Details oder unproblematische Impulse nicht immer ins Bewusstsein vordringen können. Häufig werden aber auch wichtige Impulse, Erinnerungen, Gedanken oder Gefühle verdrängt, zumeist wenn sie für uns unangenehm sind, peinlich oder schmerzhaft, oder wenn sie in einem unlösbaren Widerspruch zu einander stehen. Wir lernen bereits in der Kindheit mit solch unangenehmen inneren Konflikten so umzugehen, dass sie unbewusst bleiben können, und wir erarbeiten uns im Laufe des Lebens bestimmte, für uns charakteristische Bewältigungsstrategien. Wenn diese jedoch versagen – vielleicht aufgrund veränderter Umweltbedingungen – und uns keine befriedigende Lösung für den unbewussten inneren Konflikt mehr zur Verfügung steht, so tritt eine Überforderung auf; es zeigen sich verschiedenste Symptome, die schließlich sogar in eine psychische oder psychosomatische Erkrankung münden können. Vorrangiges Ziel dieses Therapieverfahrens ist es also, mehr über die eigenen Triebfedern und über die bisher nicht bekannten psychischen Funktionsweisen zu erfahren, um letztlich einen größeren Handlungsspielraum zu erlangen. Im Einzelsetting versuchen wir zusammen mit dem Therapeuten, unseren „blinden Fleck“ zu erkennen. Im Gruppensetting können wir auch die Rückmeldung nutzen, die wir von Mitpatienten erhalten. Die Psychoanalyse findet mindestens zweimal wöchentlich, in der Regel im Liegen statt und ermöglicht dadurch eine sehr intensive Auseinandersetzung mit dem psychischen Binnenraum, benötigt jedoch auch bestimmte Voraussetzungen von Seiten des Patienten.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie gehört zu den analytisch orientierten Psychotherapien und findet in der Regel einmal wöchentlich im Sitzen statt, lässt sich jedoch auch variabler gestalten. Auch hier stehen das Unbewusste bzw. Vorbewusste und die psychischen Abwehrmechanismen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Wie auch in der Psychoanalyse wird die Auseinandersetzung mit einem Therapeuten, der als neutraler Außenstehender Feedback und Orientierungshilfe geben kann, als notwendig betrachtet, um dysfunktionale psychische Strukturen oder Verhaltensmuster zu erkennen, zu verstehen und umzugestalten. Die technische Neutralität des Behandlers – damit ist keine Unempfänglichkeit, sondern vielmehr eine wertneutrale Offenheit des Therapeuten gemeint – ist deshalb besonders wichtig, weil nur so eine entspannte und vertrauensvolle Atmosphäre entstehen kann, in der Platz für Verdrängtes, Altes und Neues ist. Die Symptomatik und ggf. auch die noch ausstehende medizinische Diagnostik und Therapie sollen dabei jedoch nicht vernachlässigt werden. Auch diese Therapieform findet im Einzel- und im Gruppensetting statt, bei Bedarf auch in Kombination.
Autogenes Training
Autogenes Training ist ein wirksames, wissenschaftlich anerkanntes und in Deutschland weit verbreitetes Entspannungsverfahren, welches bereits in den 20er Jahren von dem deutschen Arzt Johannes H. Schultz entwickelt wurde. Das Autogene Training stellt eine Form der Selbsthypnose dar, mit dem Ziel den Körper und die Psyche selbstständig in einen Entspannungszustand versetzen zu können. Zur Erlernung der Grundstufe des Autogenen Trainings werden zunächst unter der Anleitung eines Therapeuten bestimmte Formeln und Sätze, wie z.B. „Meine Hände sind angenehm warm“, eingeübt, die dann selbstständig in einer bequemen Haltung (im Liegen oder im Sitzen) solange durch die gedankliche Konzentration auf den entsprechenden Körperbereich angewandt werden, bis die gewünschte Reaktion des Körpers tatsächlich spürbar wird (z.B. warme Hände) und nach und nach ein innerer Zustand der Ruhe und Entspannung eintritt. Wird die Anwendung der Grundstufe vollständig beherrscht kann bei Interesse die Technik des Autogenen Trainings durch die Erlernung der Mittel- und Oberstufe weiter vertieft werden.
Das Autogene Training kann sowohl präventiv für mehr Wohlbefinden und Gelassenheit bei der Bewältigung des Alltags, als auch bei bereits bestehenden körperlichen sowie psychischen Beschwerden sowie als ergänzendes Verfahren bei einer Psychotherapie eingesetzt werden. So kann es u.a. erfolgreich bei der Bewältigung von Stressreaktionen, Konzentrationsschwierigkeiten und der Behandlung von Angst-, Schlaf- , somatoformen Störungen und chronisch körperlichen Erkrankungen angewandt werden.
Meditationen
Meditationen sind wesentlicher Bestandteil vieler Religionen und Kulturen und werden dort zumeist als spirituelle Praxis genutzt. Unabhängig von den jeweiligen Kulturkreisen und spirituell-religiösen Aspekten verfolgen alle Mediationsrichtungen ein gemeinsames Ziel. So soll durch die Anwendung von Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen ein Bewusstseinszustand der inneren Ruhe und vertieften Wahrnehmung erreicht werden, in dem wir uns ganz „im Hier und Jetzt“ befinden. Auch in der Medizin werden meditative Techniken als Entspannungsverfahren anerkannt, welche von jedermann erlernt und relativ unabhängig von Ort und Zeit ausgeübt werden können. In der gleichen Weise wie andere Entspannungsverfahren, z.B. das Autogene Training, können meditative Praktiken vielfältig präventiv zur Erhaltung des Wohlbefindens bei der Bewältigung des Alltags sowie ergänzend bei der psychotherapeutischen Behandlung u.a. von stressbedingten Störungsbildern, Angststörungen, depressiven und somatoformen Störungen sowie körperlichen Erkrankungen, wie z.B. Bluthochdruck, eingesetzt werden. Mediationen können sowohl suggestiv als auch nicht-suggestiv, d.h. die Wahrnehmung nicht beeinflussend, ausgeübt werden. Die durch uns angewandte Praxis bedient sich einer nicht-beeinflussenden, nicht-wertenden Technik, welche freie Assoziationen unterstützt und somit mit analytischen Verfahrensweisen gut kombiniert werden kann.
Hypnotherapie
Hypnotherapie ist ein eigenständiges, modernes sowie wissenschaftlich-anerkanntes Therapieverfahren, welches mit suggestiven Techniken und Trancezuständen arbeitet, die auf der klassischen Hypnose beruhen, jedoch weiterentwickelt wurden.
Die klassische Hypnose zählt zu den ursprünglichsten Behandlungsverfahren und beeinflusste viele spätere psychotherapeutische Entwicklungen, wie z.B. die Psychoanalyse von Freud und das Autogene Training von Schultz. Durch die unzutreffenden Darstellungen in Film und Fernsehen sowie den unseriösen Angeboten von sog. Hypnotiseuren sind viele Menschen verunsichert, wenn es um Hypnose geht, jedoch bleibt unsere willentliche Kontrolle während der hynotherapeutischen Behandlung zu jedem Zeitpunkt erhalten. Unter dem Einsatz von suggestiven Techniken durch den Therapeuten während der Behandlung gelangen wir in einen schlafähnlichen Trancezustand mit einem verminderten Wachbewusstsein, der von uns im Allgemeinen als erholsam und beruhigend wahrgenommen wird und es uns ermöglicht Zugang zu tieferliegenden, unbewussten Prozessen zu erhalten, die für die Besserung unserer Beschwerden und für die Lösung unserer Probleme hilfreich sein können. Die Hypnotherapie kann vielfältig eingesetzt werden und eignet sich auch als Ergänzung zu anderen Psychotherapieverfahren u.a. bei der Behandlung von somatoformen Störungsbildern, depressiven Störungen, Schmerzzuständen, Angst- und Essstörungen sowie Suchterkrankungen.
Kosten
In der Regel werden die Kosten für die psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlungen von den gesetzlichen Krankenkassen und den privaten Krankenversicherungen übernommen. Besondere Leistungen werden unter Umständen jedoch nicht abgedeckt und müssen von Ihnen getragen werden, worüber wir Sie aber vorab informieren werden.